Geld macht glücklich – zumindest bis zu einem gewissen Punkt.
Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von renommierten Wissenschaftlern, die sich mit der Frage beschäftigt haben, wie viel Geld wir eigentlich brauchen, um glücklich zu sein.
Wie viel Jahreseinkommen braucht man, um glücklich zu sein? Die Kahneman-Study
Die bisher bekannteste Studie zu dem Thema Geld und Glück stammt von den beiden Forschern Deaton and Kahneman.
Sie haben genauer untersucht, wie viel Jahreseinkommen wir benötigen, um glücklich zu werden. Die Studie der Princeton University, wo die beiden Wissenschaftler arbeiten, ergab, dass unser Glück bis zu einem Jahreseinkommen von 75.000 € ansteigt und dann allerdings ein Plateau erreicht.
Das heißt, wir werden nicht wirklich glücklicher, auch wenn wir mehr als 75.000 Dollar verdienen.
Aber bereits 2021 kam eine neue Studie von der University of Pennsylvania raus, die gesagt hat, das stimmt gar nicht.
Bringt mehr Geld doch immer mehr Glück? Die Studie von Matthew Killingsworth
Matthew Killingsworth hat nämlich gezeigt, dass, auch wenn unser Einkommen weiter steigt, über diese Grenze hinaus, unser Glück tatsächlich weiter zunimmt.
In seinen Studienergebnissen:
- Stieg das Glücksempfinden immer weiter mit dem Einkommen an – auch weit über 75.000 Dollar hinaus.
- Außerdem fand er heraus, dass Geld nur einer der vielen Bestimmungsgrößen ist für unser Glück und, dass wir am besten von unserem Geld profitieren (glücklich werden), wenn wir es für andere ausgeben.
Aber wer hat denn nun recht? Steigt unser Glück auch über 75.000 Dollar Jahreseinkommen, oder nicht?
Der aktuelle Stand der Wissenschaft über die Beziehung zwischen Geld und Glück
Da beide Studien der erfolgreichen Professoren zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen, beschlossen sie, sich zusammenzusetzen und eine neue Studie zu veröffentlichen, in denen noch mal die Datensätze angeschaut wurden und wirklich bestimmt wurde, was denn jetzt der Fall ist.
Bei der Neuanalyse der Datensätze wurde festgestellt, dass für 20% der Bevölkerung eine Glücksgrenze existiert.
Das heißt, sie verdienen beispielsweise bis zu ungefähr 75.000$ oder inflationsbereinigt heute bis zu 90.000$ und verspüren dann nicht mehr Glück, auch wenn sie mehr verdienen.
Für den Großteil der Bevölkerung, 80%, ist es allerdings wirklich so, dass auch wenn sie mehr verdienen, ihr Glück weiter ansteigt.
Unser Glück hängt nur zu einem Teil von finanziellen Ressourcen ab
Die Wissenschaftler sagen allerdings auch, dass Geld nur ein Faktor für Glück ist. Viele andere Faktoren, wie beispielsweise eine erfolgreiche Beziehung, haben einen wesentlich größeren Einfluss auf unser Glücksempfinden.
Um hier mal ein konkretes Beispiel zu geben:
Findet ein Single eine neue Partnerschaft, dann bedeutet das tatsächlich einen Glückszuwachs, der einer Gehaltssteigerung von 767% entsprechen würde.
Außerdem gibt es viele weitere wissenschaftliche Faktoren, die unser Glück bestimmen, wie beispielsweise:
- Soziale Beziehungen
- Gesundheit
- Eine sinnstiftende Tätigkeit
- Persönliche Freiheit
- Die eigene Einstellung
- Vermögen
- …..
- 50% unseres Glücks werden von unseren Genen bestimmt. Das heißt, es gibt einfach Menschen, die glücklicher sind als andere.
- 25% unseres Glücks werden von unseren Umständen bestimmt, beispielsweise von unseren Beziehungen, aber auch von unserer finanziellen Situation.
- Die restlichen 25% sind unsere Gewohnheiten. Das heißt, ganz unabhängig davon, wie unsere Genetik ist und ob wir jetzt Glück haben oder nicht, können unsere Gewohnheiten entscheiden, wie viel Glück wir verspüren.
Also investiert nicht all eure Zeit in die Erhöhung eures Jahreseinkommens. Wenn ihr glücklicher werden wollt, dann investiert auch Zeit in eure Beziehungen und natürlich in gute Gewohnheiten.