Investieren als Anfänger: Meine Investitions-Learnings nach 1, 5 und 10 Jahren

Investieren kann eine der besten Entscheidungen sein, die man für seine finanzielle Zukunft trifft. Doch wie bei jeder Reise gibt es Höhen und Tiefen, Lektionen und Erfolge. 

In diesem Artikel möchte meine persönlichen Erkenntnisse und Erfahrungen nach 1, 5 und 10 Jahren des Investierens mit dir teilen. Besonders, wenn du gerade erst überlegst, mit dem Investieren zu beginnen oder erst 1-3 Jahre investierst, wird dieser Artikel dir hoffentlich weiterhelfen. 

Denn mir hat das Wissen von anderen immer selbst geholfen, mit dem Investieren anzufangen und größere Fehler zu vermeiden. Also, los geht’s!

Mein erstes Jahr des Investierens (2014): Die Grundlagen legen

Meine ersten Investitionserfahrungen habe ich 2014 gemacht, bei einem Praktikum des damaligen Gründers von SchülerVZ. Zu dieser Zeit war er bereits als Startup-Investor aktiv und ich konnte hautnah miterleben, wie und warum er in junge Unternehmen investiert. 

Im selben Jahr machte ich zwei weitere Praktika bei Venture-Capital-Fonds (Startup-Investoren) und konnte wieder hautnah miterleben, wie erfahrene Investoren ihre Entscheidungen trafen und erfolgreich in Unternehmen investierten.

Top 3 Learnings aus dem ersten Jahr

Ich weiß, dass für die meisten Menschen die Reise des Investierens anders beginnt, und meine ersten Investitionen waren natürlich auch nicht in Start-ups. Trotzdem haben mir diese Zeit und die gewonnenen Erkenntnisse geholfen, um später ein besserer Investor zu werden. 

1. Die Investitionshypothese entwickeln - Warum investierst du?

Bevor du in etwas investierst, solltest du eine klare Vorstellung davon haben, warum du investierst. Ob es der Markt, der Wettbewerb oder das Team ist – du musst wissen, warum du genau dieses Investment tätigst. Das gilt nicht nur für junge Unternehmen, sondern natürlich auch für Aktien, ETFs oder andere Investitionsmöglichkeiten. 

Besonders als Anfänger ist es verlockend, einfach das zu kopieren, was andere tun. Doch denke immer für dich selbst und stelle sicher, dass du verstehst, was du kaufst. 

Zuerst solltest du deine Investitionsklasse wählen z.B. Aktien, ETFs oder Kryptowährungen und dir anschließend überlegen, warum du jetzt in genau diesen ETF oder genau diese Aktie investierst. 

2. Zeit für die Prüfung (Due Diligence) nehmen

Es hat mich überrascht, wie viel Zeit die sorgfältige Analyse von Investitionen in Anspruch nimmt. Im Fernsehen wird oft suggeriert, dass Investitionsentscheidungen wie z.B. in der Höhle der Löwen in wenigen Sekunden oder Minuten getroffen werden. 

In der Realität bedeutet eine Investition Dokumente sichten, Märkte analysieren oder das Führungsteam des Unternehmens zu bewerten. Investiert man in ETFs, bedeutet es eine Gesamtstrategie für sich festzulegen. 

Die Analyse bei einer Startup-Investition hat im Schnitt 6 – 8 Wochen gedauert. Für mich mitgenommen habe ich, dass wir uns bei größeren Investitionen die Zeit nehmen sollten, wirklich zu prüfen, in was wir dort investieren. 

Anfänger machen oft viel zu schnell den Fehler etwas zu kaufen, weil andere es gekauft haben – ohne selbst nachzudenken oder die Investition zu prüfen. Beantworte dir Fragen wie, 

  • Warum investierst du jetzt? 
  • Warum lohnt sich die Investition?
  • Was ist meine Strategie? 
  • Welche Risiken birgt die Investition?
  • Welchen Vorteil hat das Unternehmen gegenüber anderen? 

3. Langfristiges Denken

Investitionen brauchen Zeit, um Früchte zu tragen, doch die meisten Menschen wollen schnell reich werden. 

Die modernen Tradingapps, wie Trade Republik oder Scalable ermöglichen es einem in Sekunden zu handeln und Aktien oder ETFs zu kaufen oder zu verkaufen. Schnell laufen viele junge Investoren in die Falle, wöchentlich oder täglich Aktien zu kaufen. 

Doch gute Investitionen brauchen oft 5 bis 10 Jahre, bis man einen Return sieht. Es ist wichtig, ein langfristiges Mindset zu entwickeln und nicht auf schnellen Reichtum zu setzen. Bei einer Investition in ein Start-up rechnet man damit, dass erst noch 5 – 10 Jahren die Anteile auch wieder gekauft werden. 

Dieses Mindset sollten wir auch für alle anderen Investitionsklassen haben. 

Die ersten 2 bis 6 Jahre (2015 - 2020): Diversifikation und Erkenntnisse sammeln

In meinen ersten Berufsjahren als Analyst im Venture-Capital-Bereich und später im Banking machte ich meine ersten eigenen Investitionen in Aktien, ETFs und Kryptowährungen.

Angefangen habe ich damit, kleine Beträge in einen ETF-Sparplan und in Aktien zu investieren.

4. Jeder kann kleine Beträge investieren

Die erste Sache, die dich dabei festgestellt habe, war, dass heute jeder mit 10€, 20€ oder 100€ im Monat schon investieren kann. Früher war es noch echt teuer sein Geld an der Börse anzulegen, denn die Handelsgebühren waren einfach viel höher. Mit den neuen Technologien, Apps und Anbieter ist es wirklich für jeden zugänglich geworden sein eigenes Geld für sich arbeiten zu lassen. 

5. Lerne deine Investitionsstrategie kennen

Sollte man aktiv oder passiv investieren? 

Aktives Investieren bedeutet, die eigenen Aktien selbst auszuwählen und beim passiven Investieren (z.B. mit ETFs) verlässt man sich eher auf die durchschnittliche Marktrendite von 7% – 8%.  Welche dieser beiden Möglichkeiten für dich am besten ist, das findest du wahrscheinlich im ersten Investitionsjahr für dich heraus. 

Ich habe schnell für mich herausgefunden, dass mir das Investieren Spaß macht, aber ich es nicht zu meinem Beruf machen möchte, weshalb ich mich fürs Passive Investieren entschieden habe. 

Wenn du nicht beruflich in den Finanzmärkten tätig bist, warum solltest du dann besser sein als die Profis? Diese Erkenntnis hat mir geholfen, meine eigene Strategie zu entwickeln und mich nicht zu überschätzen.

6. Diversifikation für Anfänger

Wenn du jetzt schon ein paar Jahre investiert hast, wirst du wahrscheinlich auch anfangen deine Investitionen zu diversifizieren. Das bedeutet du investierst in mehrere Assetklassen z.B. Aktien, ETFs, Kryptowährungen, P2P-Kredite oder anders. 

Diversifikation ist der Schlüssel zu einem guten Portfolio, aber für Anfänger macht es meiner Meinung nach erstmal wenig Sinn. 

Ich habe gelernt, dass es für viele Einsteiger sinnvoll ist, mit geringeren Beträgen in ETFs zu investieren, anstatt sich in Einzelaktien zu verzetteln. 

Mit der Zeit habe ich begonnen, mein Portfolio zu diversifizieren, nachdem es um einiges gewachsen ist und ich habe dann erst angefangen in verschiedene Assetklassen wie P2P-Kredite und Kryptowährungen zu investieren. 

Der Grund dafür ist einfach. Diversifikation schafft Komplexität und gerade am Anfang willst du Komplexität vermeiden.

Die Jahre 7 bis 10 (2021 - 2024): Die typischen Fallen auf dem Weg

Wenn du länger investierst, dann wirst du auch an den typischen Fallen vorbeikommen und den typischen Menschen begegnen, die alles besser wissen und sogar noch Artikel, Podcasts oder YouTube-Video drüber machen 🙂

 Lass mich dir trotzdem zum Schluss noch einige Dinge mitgeben, die ich immer wieder gehört oder gesehen habe, die Menschen viel Geld gekostet haben und was ich dir für deine weitere Zeit als Investor noch raten würde. 

7. Die beste Investition

Egal ob Immobilien, ETFs oder Kryptowährungen – jeder wird dir irgendwann sagen, dass seine Assetklasse die beste ist. Du wirst Internetgurus und YouTube-Stars sehen, die sagen, mit X, Y oder Z hätten sie viel Geld verdient. 

Das mag sogar stimmen, aber die Wahrheit ist, dass viele erfolgreiche Investoren auch eine Portion Glück hatten. 

Vergangene Erfolge garantieren keine zukünftigen Gewinne. Welche Investitionsmöglichkeit für dich am meisten Sinn macht, musst du selbst entscheiden und dazu gehört einfach, dass du dir dein eigenes Wissen aufbaust (siehe Punkt 1 dieser Liste). 

Lass dich also nie von anderen dazu verleiten in etwas zu investieren, sondern frage dich selbst: Macht das Sinn?

8. Du bist kein professioneller Investor

Es ist unwahrscheinlich, dass man als durchschnittlicher Investor durch das Investieren allein reich wird. Du meisten Privat-Investoren sind gut bedient, wenn sie 7% – 8% Rendite erwirtschaften. Dadurch wird man nicht reich, aber man kann erheblich zu seiner finanziellen Freiheit und Altersvorsorge beitragen. 

Viele verfallen allerdings dem Glauben, doch besser zu sein als der Rest und zu den 1% der Star-Investoren zu gehören, die es regelmäßig schaffen, mehr als 10 % Rendite im Jahr zu erwirtschaften. 

Glaub mir, du wirst sehr wahrscheinlich kein Star-Investor, solange es nicht auch dein Hauptberuf ist und das ist es nicht, oder? 

Wichtig ist es, kontinuierlich zu sparen, klug zu investieren und langfrisitg zu denken, dann wirst du deine 7% – 8% Rendite machen und ein gutes Leben haben.

9. Outsized Returns - Gewinne über dem Durchschnitt

Mit dem Investieren wirst du also wahrscheinlich nicht reich werden, aber wie wird man dann reich? 

Die Antwort: Diversifikation schützt das Vermögen, Konzentration schafft es

Wenn du richtig reich werden willst, dann musst du dich fokussieren. Hier sind 3 Wege wirklich reich zu werden – mit Fokus: 

  • Du baust ein Unternehmen auf
  • Du wirst unglaublich gut in deinem Job (Profifussballer, Profi-Designer, Chefkoch, etc.)
  • Du wirst Experte / professioneller Investor in 1 Assetklasse (Immobilien, Krypto und co.)

Doch dabei solltest du dich fragen, willst du das wirklich? Oder doch nicht ein anderes Leben?

Meine Reise im Leben hat es mir gezeigt, dass auch andere Dinge im Leben gibt, die uns glücklicher machen als Geld. 

10. Du wirst nie ausgelernt haben - bleib am Ball

Kontinuität und ein kontinuierliches Investieren und lernen sind die Alternative zum reich werden durch die 3 oben genannten Dinge. 

Das Geheimniss einer der erfolgreichsten Investoren der Welt (Warren Buffett) ist nämlich auch, dass er nie der beste war, was seine jährliche Investitionsperformance anging, allerdings einer derjenigen die am längsten das eigene Geld investiert hatten. 

"Das Geheimnis ist früh anzufangen, zu lernen und immer weiter zu investieren."

Der Zinseszins kann wahre Wunder verbringen und wenn du jetzt noch nicht weißt, wo du starten sollst, dann check doch gerne mal meine beiden kostenlosen Webinar unterhalb des Videos. 

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